Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Hier ist kein Glaube mehr zu finden
  2. Von der Rolle
  3. „Dilemma des Vatikans: Soll Papst nach Santa Marta verlegt werden oder in Gemelli-Klinik bleiben?“
  4. Augsburger Bischof Meier setzt das Allerheiligste im Gebetshaus Augsburg ein
  5. Vatikan veröffentlichte erstes Papst-Foto seit seiner Einlieferung ins Krankenhaus
  6. Bundestag: Rechtsausschuss kippt Gesetzesänderungen zum Schwangerschaftskonflikt
  7. Katholische Büroleiter kritisieren Stellungnahme der Berliner Büros zur Asylpolitik der Union
  8. Zwei Drittel der Deutschen befürworten europäische Aufrüstung
  9. Trauer nach Drehbuch
  10. Papst in Klinik macht weiter Fortschritte - Vatikan kündigt "Kirchliche Versammlung" im Jahr 2028 an
  11. US-Vizepräsident Vance: ‚Europa läuft Gefahr, zivilisatorischen Selbstmord zu begehen‘
  12. Für „katholische Kirche ein klares Signal: In dieser Frage sind die Grünen Gegner, nicht Verbündete“
  13. "Wir müssen einander anhören, sonst verlieren wir uns"
  14. „Werden mehr Erwachsene katholisch?“
  15. US-Erzbischof Sample: „Tief in unserem Inneren wissen wir es. Wir wissen, was Abtreibung ist“

Vor Papstbesuch: Massaker in drei Dörfern Papua-Neuguineas

8. August 2024 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mindestens 26 Todesopfer, darunter vor allem Frauen und Kinder - UN-Hochkommissar Türk reagiert entsetzt auf Gewaltausbruch, der offenbar Folge eines "Streits um Eigentum und Nutzungsrechte von Land und Seen" war.


Rom/Port Moresby (kath.net/ KAP)
Nur wenige Wochen vor dem geplanten Besuch von Papst Franziskus hat der Stammeskrieg in Papua-Neuguinea erneut einen traurigen Höhepunkt erreicht. Mindestens 26 Menschen - darunter vor allem Frauen und Kinder - sind bei Überfällen auf drei Dörfer in der östlichen Provinz Sepik im Norden des Landes ermordet worden, berichtete das römische Nachrichtenportal Fides am Donnerstag. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, reagierte "entsetzt über den schockierenden Ausbruch tödlicher Gewalt in Papua-Neuguinea, der offenbar auf einen Streit um Eigentum und Nutzungsrechte von Land und Seen zurückzuführen ist".
Laut Berichten der örtlichen Polizei, die die schwer zugänglichen Tatorte erst nach dem Ende der Gewaltakte erreichte, handelt es sich um mehrere Massaker, die bereits seit dem 17. Juli zu unterschiedlichen Zeiten stattgefunden und mehrere Tage lang angedauert haben dürften. Die Dörfer seien zerstört worden. Die Todesopfer seien gefoltert und vergewaltigt, dann ermordet und in den Fluss Sepik den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen worden, wobei ihre Zahl auch das Doppelte der bislang 26 Aufgefundenen betragen könnte. Den Angaben zufolge seien an die 200 weitere Personen in die Wälder geflüchtet, wo sie bis heute ihrem Schicksal völlig ausgeliefert seien.
Angaben der nationalen Caritas-Direktorin Mavis Tito zufolge handelt es sich bei dem Massaker auf die Dörfer, die im Gebiet der katholischen Pfarre Kanduanum in der Diözese Wewak liegen, um keinen Einzelfall. Die Angriffe seien Teil eines Konflikts zwischen vier verschiedenen Gruppen, der sich immer mehr zuspitze. Die Präsenz der Polizei in der Gegend reiche nicht aus, um die instabile Situation unter Kontrolle zu bekommen. Ähnliches gelte für die Versorgung und auch zehn Tage nach den Angriffen sei noch immer keine humanitäre Hilfe vor Ort eingetroffen, wodurch sich das Risiko einer humanitären Katastrophe erhöhe.


Eskalation der Gewalt
Bereits in der Vergangenheit hatte die nationale Regierung ihre militärischen und sonstigen Operationen zur Eindämmung der Gewalt verstärkt, jedoch ohne großen Erfolg. In den letzten Jahren haben die Konflikte an Intensität zugenommen, zumal die Beteiligten von vormals einfachen Klingenwaffen zu automatischen Waffen und Schusswaffen übergegangen sind. Gleichzeitig hat sich die Bevölkerung des Landes seit 1980 mehr als verdoppelt, was zu zunehmenden Spannungen über den Zugang zu Ressourcen und Land geführt und Stammesrivalitäten neu entfacht hat.
Gegenüber Fides erklärte der Giorgio Licini, Sekretär der Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Salomonen, dass die beteiligten Stämme teils erst seit 70 Jahren Kontakt mit der "Außenwelt" hätten. Analphabetismus, Hexereipraktiken und Jagd auf Frauen, die für Hexen gehalten werden, seien dort weiter gang und gäbe. Auch sei der Kampf um Kontrolle des Territoriums tief in den traditionellen Kultur verankert, wobei die in die Städte abgewanderten Angehörigen der verschiedenen Gruppen diese Spannungen nur aufrecht erhalten würden: Sie hätten inzwischen Unternehmen gegründet und seien daher in der Lage, Waffen zu schicken oder Söldner zu bezahlen, so der italienische Missionspater.
Papua-Neuguinea ist vom 6. bis 9. September Gastgeber von Papst Franziskus, der das ostasiatische Inselland im Rahmen seiner bisher längsten Apostolischen Reise von 2. bis 13. September besucht. Weitere Stationen sind Indonesien, Osttimor und Singapur. In Papua-Neuguinea will sich der Papst unter anderem ein Bild von Umweltschäden und den Auswirkungen des Klimawandels machen. Papst Franziskus hat mit seiner Sozialenzyklika Laudato si (2015) ein wegweisendes Grundlagenwerk zu Schöpfung und Mensch vorgelegt. Bereits im Vorfeld hatte der Papst Anführer der Huli-Volksgruppe im Vatikan empfangen.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 KatzeLisa 8. August 2024 
 

Über die grauenhaften Hexenverfolgungen berichtete Missio kürzlich in einer Tageszeitung.
Es soll noch 45 Länder geben, in denen Frauen als Hexen angeklagt, gefoltert und getötet werden.

In Papua-Neuguinea wirkt seit Jahren die Ordensschwester Lorena als Projektpartnerin des katholischen Hilfswerks Missio. In "Frauenschutzzentren" werden die verfolgten Frauen versorgt. Der Papst plant, Schwester Lorena, die bei den Rettungsaktionen ihr Leben aufs Spiel setzt, auf seiner Reise zu treffen.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Von der Rolle
  3. Hier ist kein Glaube mehr zu finden
  4. Große Bitte an die Leser - Fastenspende für kath.net
  5. Papst in Klinik macht weiter Fortschritte - Vatikan kündigt "Kirchliche Versammlung" im Jahr 2028 an
  6. Vatikan veröffentlichte erstes Papst-Foto seit seiner Einlieferung ins Krankenhaus
  7. „Dilemma des Vatikans: Soll Papst nach Santa Marta verlegt werden oder in Gemelli-Klinik bleiben?“
  8. Augsburger Bischof Meier setzt das Allerheiligste im Gebetshaus Augsburg ein
  9. Trauer nach Drehbuch
  10. Sturmgebet zum Heiligen Josef
  11. Mit der Chips-Tüte heiliger werden
  12. Bundestag: Rechtsausschuss kippt Gesetzesänderungen zum Schwangerschaftskonflikt
  13. US-Erzbischof Sample: „Tief in unserem Inneren wissen wir es. Wir wissen, was Abtreibung ist“
  14. USA: Christen protestieren gegen satanische Messe vor Kapitol in Kansas
  15. Papst noch weitgehend auf Sauerstoffzufuhr angewiesen - Genesung dürfte noch Wochen dauern!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz