Der Auftritt war "objektiv blasphemisch"

3. Juni 2025 in Deutschland


Schwere Kritik aus der evangelischen Kirche am Paderborner Dom-Skandal und am Verhalten vom Erzbischof - Pfarrer Martin Fromm: "Am verstörendsten aber empfinde ich die anschließende Stellungnahme des Metropolitankapitels"


Paderborn (kath.net)
Aus der evangelischen Kirche gibt es deutliche Kritik an der umstrittenen Tanzaufführung im Paderborner Dom. Pfarrer Martin Fromm, der 2. Vorsitzende der evangelischen Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern (KSBB), hat in einem Offenen Brief mit der Überschrift "Falsche Ökumene – Katholisches Bistum passt sich evangelischem Liberalismus an" geschrieben, dass dadurch der Glaubwürdigkeit aller christlichen Konfessionen in Deutschland schwerster Schaden zugefügt wurde. Er zeigte sich auch schockiert, dass der Herr Erzbischof und die Mitglieder des Metropolitanskapitels nicht während der Veranstaltung eingeschritten seien. 

Wörtlich schreibt Fromm: Am verstörendsten aber empfinde ich die anschließende Stellungnahme des Metropolitankapitels und des LWL, in der sie ihrem Bedauern Ausdruck verleihen, „dass die Performance religiöse Gefühle verletzt hat.“ Wie kann es sein, dass weder der Herr Erzbischof noch die Herren des Metropolitankapitels in IHREN „religiösen Gefühlen“ verletzt wurden, sondern nur feststellen, dass „religiöse Gefühle“ – offensichtlich anderer! – verletzt wurden? Einmal davon abgesehen, dass „religiöse Gefühle“ eine höchst subjektive Kategorie sind, während dieser Auftritt objektiv blasphemisch war und ein Angriff auf die Würde des heiligen Raumes und auf den, der in Wort und Sakrament hier wahrhaft gegenwärtig ist und wirkt, müsste sich das Metropolitankapitel selbst in seinen „religiösen Gefühlen“ und in seinem Wächteramt für die heilige Stätte verletzt fühlen! Wenn aber der religiöse Sinn des Metropolitankapitels und der sensus fidelium der Gläubigen im Bistum, weltweit und über alle Konfessionsgrenzen hinweg so weit voneinander entfernt sind, wie es in den massenhaften Protesten von Gläubigen zum Ausdruck kommt, dann stellt sich die Frage, wie das Metropolitankapitel seine Aufgabe der Lehre und Leitung der Gläubigen überhaupt wahrnehmen kann und soll.

 


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