4. August 2024 in Aktuelles
Franziskus: den Weg der Nächstenliebe einschlagen, die nichts für sich behält, sondern alles teilt. Frei von materiellen Dingen sein. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) Angelus mit Papst Franziskus am achtzehnten Sonntag im Jahreskreis: „Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“.
Das Evangelium berichte, wie Jesus nach dem Wunder mit den Broten und den Fischen die ihn suchende Menschenmenge auffordere, über das Geschehene nachzudenken, um dessen Sinn zu begreifen (vgl. Joh 6,24-35).
Sie hätten von dieser gemeinsamen Speise gegessen und sehen können, wie dank der Großherzigkeit und des Mutes eines Jungen, der alles, was er besessen habe, den anderen zur Verfügung gestellt habe, und alle satt geworden seien, obwohl nur wenige Mittel zur Verfügung gestanden hätten. Das Zeichen sei klar: „Wenn jeder dem anderen gibt, was er hat, kann jeder mit Gottes Hilfe auch mit wenig etwas haben“.
Doch die Leute hätten es nicht verstanden: „Sie hielten Jesus für eine Art Zauberer und gingen zurück, um ihn zu suchen, in der Hoffnung, er würde das Wunder wiederholen, als hätte es sich um Zauberei gehandelt“.
Die Leute seien die Protagonisten einer grundlegenden Erfahrung für ihren Weg gewesen, aber sie hätten ihre Bedeutung nicht erfasst: „Ihre Aufmerksamkeit galt nur den Broten und Fischen, der materiellen Nahrung, die sofort endete und sie immer noch hungrig zurückließ“. Sie hätten nicht erkannt, dass dies nur ein Instrument gewesen sei, durch das der Vater ihnen, während er ihren Hunger stille, etwas viel Wichtigeres offenbart habe: den Weg des Lebens, der ewig währe, und den Geschmack des Brotes, der unendlich sättige. Das wahre Brot, kurz gesagt, „war und ist Jesus, sein geliebter, menschgewordener Sohn“, der gekommen sei, um unsere Armut zu teilen, um uns durch sie als Geschenk zur Freude der vollen Gemeinschaft mit Gott und den Brüdern und Schwestern zu führen.
Die materiellen Dinge füllten das Leben nicht aus: „Das kann nur die Liebe“. Damit dies geschehe, müsse man den Weg der Nächstenliebe einschlagen, die nichts für sich behalte, sondern alles teile.
„Geschieht das nicht auch in unseren Familien?“, fragte sich der Papst: „Man denke an die Eltern, die ihr ganzes Leben lang darum kämpfen, ihre Kinder gut zu erziehen und ihnen etwas für die Zukunft zu hinterlassen“. Es sei schön, wenn diese Botschaft verstanden werde und die Kinder dankbar seien und sich ihrerseits als Brüder und Schwestern gegenseitig unterstützten. Traurig dagegen sei, „wenn sie sich um das Erbe streiten und vielleicht jahrelang nicht mehr miteinander sprechen“. Die Botschaft von Vater und Mutter, ihr wertvollstes Erbe, sei nicht das Geld, sondern die Liebe, mit der sie ihren Kindern alles gäben, was sie hätten, „so wie Gott es mit uns tut und uns so die Liebe lehrt“.
„Fragen wir uns also“, so Franziskus abschließend: „Welche Beziehung habe ich zu den materiellen Dingen? Bin ich ein Sklave von ihnen oder benutze ich sie frei, als Instrumente, um Liebe zu geben und zu empfangen? Bin ich in der Lage, Gott und meinen Brüdern und Schwestern für die Gaben, die ich erhalten habe, zu danken und sie mit Freude zu teilen“?
Foto (c) Vatican Media
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