Neue Studie zeigt Zusammenhang zwischen Abtreibungen und psychischen Störungen

25. Mai 2024 in Prolife


Psychische Effekte der Abtreibung treten häufig zeitverzögert auf, manchmal erst zum Jahrestag der Abtreibung oder danach.


Gulf Breeze (kath.net/LifeNews/jg)
Frauen haben ein um durchschnittlich 50 Prozent erhöhtes Risiko in den zwölf Monaten nach ihrer ersten Abtreibung eine psychiatrische Behandlung zu benötigen. Dies gilt im Vergleich zu Frauen, die ihr Baby lebend auf die Welt bringen, wie eine neue Studie zeigt. Dabei wurden medizinische Aufzeichnungen aus Dänemark ausgewertet.

Die Studie korrigiert methodologische Fehler einer früheren Analyse der Aufzeichnungen, welche keine Differenzen vor oder nach einer ersten Abtreibung gezeigt haben, stellt David Reardon fest. Er ist Direktor des Elliot Institute in Gulf Breeze (Florida) und Verfasser der Studie.

Die frühere Studie kam zu dem Ergebnis, dass der Anteil der Frauen, die erstmals eine psychiatrische Behandlung benötigten, nach einer Abtreibung höher war als nach einer Lebendgeburt. Als die Autoren den Anteil der Frauen untersuchten, die in den neun Monaten vor der Abtreibung beziehungsweise Geburt erstmalig psychiatrische Betreuung brauchten, war dieser unter den Frauen, die später abtreiben, höher als unter den Frauen, die ihr Baby lebend auf die Welt bringen. Der Anteil der Frauen, die in den ersten drei Monaten nach einer Abtreibung psychiatrisch betreut wurden, zwar höher war, aber nicht anders als in den neun Monaten vor der Abtreibung.

Auf dieser Grundlage kamen die Autoren der ersten Studie zu zwei Schlussfolgerungen. Erstens hätten Frauen, die abtreiben, bereits vorher häufiger psychische Probleme als Frauen, die ihre Kinder lebend zur Welt bringen. Zweitens sei die höhere Zahl an psychischen Problemen nach der Abtreibung durch die bereits vorher vorhandenen psychischen Probleme vollständig erklärbar.

David Reardon, der mehr als dreißig Studien zur Auswirkung von Abtreibungen auf Frauen verfasst hat, war der Ansicht, dass die dänische Studie ein statistischer Ausreißer war. Sie hatte zahlreiche methodologische Probleme und widersprach etlichen größeren und besser gemachten Studien. Seine besondere Aufmerksamkeit galt der Tatsache, dass die Autoren nur die ersten drei Monate nach einer Abtreibung betrachtet hatten.

Untersuchungen hätten gezeigt, dass psychologische Effekte von Abtreibungen häufig mit Verzögerung auftreten und manchmal nicht vor dem ersten Jahrestag der Abtreibung oder sogar danach auftreten. Es dauere oft länger, bis der „Bewältigungsmechanismus“ der Frau von Trauer, Schuld und anderen Stressfaktoren überwältigt werde, stellte Reardon fest.

Als er die Daten neu analysierte und dabei psychische Störungen im Zeitraum von neun Monaten vor der Abtreibung beziehungsweise Geburt bis neun Monaten danach untersuchte, tauchten statistisch signifikante Unterschiede auf. Reardon konnte einen Zusammenhang zwischen Abtreibung und einer höheren Wahrscheinlichkeit an psychischen Störungen feststellen. Die Unterschiede zwischen Frauen, die abtreiben, und Frauen, die lebend gebären, wird nach seinen Ergebnissen noch größer, wenn man den Zeitraum auf zwölf Monate ausweitet.

Viele Verteidiger der Bevölkerungskontrolle und der Abtreibung seien ideologisch und politisch motiviert Studien zu ignorieren, die einen Zusammenhang zwischen Abtreibung und psychischen Störungen zeigen, sagt Reardon. Er hat seine Analyse zunächst beim New England Journal of Medicine zur Veröffentlichung eingereicht. Dieses Magazin hatte auch die erste Studie veröffentlicht. Reardons Arbeit wurde aber sofort zurückgewiesen ohne dass sie von Fachkollegen begutachtet worden wäre („peer review“).

 


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