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Schottische Christen fühlen sich zunehmend ausgegrenzt

29. Juli 2024 in Weltkirche, 6 Lesermeinungen
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Umfrage belegt Diskriminierungen gegen Christen und fehlende Rücksicht der Politik auf ihre Anliegen - Expertin Hoffmann: Phänomen in Abstufungen europaweit vorzufinden.


London/Wien (kath.net/ KAP)
Sieben von zehn Christen in Schottland haben den Eindruck, dass sie aufgrund ihres Glaubens mit Vorurteilen diskriminiert werden. Christliche Politiker Politik, die aufgrund ihrer Einstellung häufig Beschimpfungen ausgesetzt sind. Das zeigt eine Umfrage der Denkfabrik Logos Scotland, die in der schottischen Tageszeitung "The Herald" (Dienstag) veröffentlicht wurde. Logos-Geschäftsführerin Shona Haslam sah die Ergebnisse als Hinweis für ein grundlegendes Problem der Ausgrenzung und Diskriminierung und forderte mehr gesellschaftliche Toleranz für Christen, die noch etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung Schottlands ausmachten.


Laut der Umfrage, an der sich 1.000 Personen beteiligten, berichteten 70 Prozent von eigenen Erfahrungen von gegen sie gerichtete Diskriminierungen und Vorurteile aufgrund ihres Glaubens. Ebenso viele gaben an, dass ihre Grundsätze von der Regierungspolitik nicht unterstützt würden. 75 Prozent erklärten, dass ihnen der Umgang mit für ihren christlichen Glauben bekannte Politiker wie der Erste Minister John Swinney und seine Stellvertreterin Kate Forbes ernsthafte Sorgen bereite. Die nicht-christlichen Befragten gaben hingegen mehrheitlich an, sie empfänden keinerlei Diskriminierung. Unter allen Teilnehmenden befanden weniger als 10 Prozent, die Politik würde Christen unterstützen.



Hintergrund der Umfrage ist die jüngste Volkszählung in Schottland, die einen tiefgreifenden Wandel der religiösen Landschaft belegt. Erstmals bezeichnete sich bei dem im Jahr 2022 durchgeführten Zensus die Mehrheit der Bevölkerung (51 Prozent) als religionslos, während dieser Anteil bei der letzten Zählung im Jahr 2011 noch 37 Prozent betragen hatte. 38,7 Prozent bekannten sich zum Christentum, wobei die Church of Scotland (20 Prozent) und die Römisch-Katholische Kirche (13 Prozent) die größten Konfessionen sind. Kleinere Restanteile kommen auf Angehörige des Islams, Hinduismus, Shikismus und Buddhismus.

Verschärfte Lage im Vereinigten Königreich
Nicht überrascht reagierte die in Wien ansässige Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa (OIDAC) auf die Ergebnisse. Diese deckten sich mit anderen Umfragen aus Großbritannien, sagte die Geschäftsführerin Anja Hoffmann am Donnerstag der Nachrichtenagentur Kathpress. "Von zunehmendem Druck berichten Christen quer durch ganz Europa. In Großbritannien ist die Situation verschärft, weil es dort aufgrund der strengeren Gesetzeslage immer wieder Fälle gibt, in dem Menschen aufgrund ihrer Glaubensüberzeugung den Arbeitsplatz verlieren." Dies sei etwa an Schulen der Fall, wenn Schülerinnen und Schüler nicht mit den von ihnen bevorzugten Pronomen angesprochen werden. Immer wieder würden dort zudem auch Äußerungen zur kirchlichen Lehrmeinung als "Hassrede" qualifiziert.
Hinsichtlich der Art der empfundenen Diskriminierung in Europa erklärte Hoffmann, Christen trauten sich grundsätzlich immer weniger, ihren Glauben zu exponieren und zu ihren Überzeugungen öffentlich zu stehen, da sie negative Konsequenzen dadurch befürchteten. "Die Selbstzensur schreitet voran, besonders unter jungen Christen", so die Menschenrechtlerin. Aus Österreich gebe es dazu bislang noch kaum Umfragen, wohl aber aus Deutschland. Dort hätten mehr als die Hälfte der Befragten angegeben, sie trauten sich nicht, öffentlich ihre persönliche Meinung zu teilen. "Fragt man dann nach, um welche Themen es dabei konkret geht, ist Religion ganz oben mit dabei."
Würden dann auch christliche Politiker offensichtlich aufgrund ihrer Überzeugungen von ihrer Partei nicht nominiert - besonders bekannt wurde dazu in Großbritannien der Fall des BBC-Journalisten David Campanale, der von der Liberal Democrat Party schlussendlich als "zu christlich" eingestuft wurde - so habe dies einen "Abschreckungseffekt auf andere Christen", so die OIDAC-Geschäftsführerin.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


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Lesermeinungen

 doda 30. Juli 2024 

@Tante Ottilie

Der Volsmund spricht von "Eheannulierung", wenn ein katholisches Ehegericht festgestellt hat, dass eine Eheschließung in einer katholischen Kirche nicht gültig war - d.h. die Eheleute sich das Sakrament der Ehe nicht gültig gespendet haben.
Gründe dafür sind z.B. Ehehindernisse oder Formfehler.


0
 
 Tante Ottilie 29. Juli 2024 
 

@Ulrich Motte - Kann ein rk Ehegericht ei e ev. geschlossene Ehe anullieren?

Das ist mir als selbst Betroffener rk Person nicht bekannt - und ich glaube das auch nicht.


1
 
 remigius66 29. Juli 2024 
 

Ulrich Motte

Danke für Ihre Mitteilung. Mein Beitrag bezieht sich auf ganz Großbritannien. Es ist richtig, dass der u.a.auf John Knox zurückgehende Presbyterianismus in Schottland als Church of Scotland die Mehrheit der Christen umfasst


1
 
 Ulrich Motte 29. Juli 2024 
 

Remigius66

Die Kirche von England dominiert in Schottland keineswegs.Ihre Schwesterkirche stellt nur eine kleine Minderheit der Schotten. Die Vizeminsterpräsidentin Kate Forbes gehört einer kleinen calvinitisch-konservativeren Freikirche an. Sie bekommt in ihrer Partei und mit dem Ministerpräsidenten immer wieder Ärger wegen ihrer konservativen Glaubensüberzeugungen, etwa Ablehung des vorehelichen Geschlechtsverkehrs, der Homo-Partnerschaft und der Abtreibung. Der Ministerpräsident bezeichnet sich als überzeugten Christen. Das Mitglied der ev. Landeskirche ist verheiratet mit einer Katholikin. Der geschiedene Mann heiratete seine jetzige katholische Ehefrau katholisch, nachdem ein Vatikangericht seine erste Ehe annullierte.


1
 
 Everard 29. Juli 2024 
 

Swinney und

Forbes haben ganz genau gewußt auf was sie sich bei der SNP , insbes. weltanschaulich einlassen. Seit Anfang der 1990er wurde massiv von dieser unheilvollen Partei gegen die Milieus der Conservatives und der Liberaldemocrats gehetzt. Dies sind die Parteien gewesen wo die Presbyterianer und Episcopalians zumeist integriert waren.


1
 
 remigius66 29. Juli 2024 
 

Konstruktion

Die in ganz GB dominierende Church of England ist eine künstliche Konstruktion, die der vollkommenen Willkür eines herrschsüchtigen und sich selbst verherrlichenden Heinrich VIII ihre Existenz verdankt.Ih wundere mich nur, dass sich diese Konstruktion nicht schon viel früher in ihre Teile aufgelöst hat. Zurück bleibt ein religiös desolates und orientierungsloses Land, in dem der Islam vierlerorts die entstandenen Lücken auffüllt. Die Katholische Kirche hält noch einigermaßen stand. Aber sie ist eine Minderheit. Ich wünschte, viele ernste Anglikaner würden in ihren Schoß zurückkehren.


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